Gernot Znidar ist selbständiger Managementtrainer, Organisationsentwickler und Führungskräftecoach in Salzburg. 

© Gernot Znidar

Lieber Gernot, welchen Ausbildungszweig an der TS Klessheim hast du besucht und in welchem Jahr hast du deine Ausbildung abgeschlossen?

Ich habe von 1985 bis 1990 die Höhere Lehranstalt für Tourismusberufe absolviert (damals noch Fremdenverkehrsberufe).

An was erinnerst du dich gerne?

Ich habe vor meiner 5-jährigen Ausbildung in Klessheim eine 3-jährige Lehre als Koch absolviert. Das war damals ziemlich ungewöhnlich und führte u.a. dazu, dass mich einige Lehrpersonen der Fächer Küchenkunde und Restaurantwesen als „Herr Kollege“ angesprochen haben. Das fand ich damals witzig (und im Gegensatz zu den meisten meiner Schulkolleg:innen hatte ich die Pubertät schon hinter mir ;-))

Wie ging es nach Klessheim für dich weiter?

Nach dem Zivildienst war ich in den Jahren 1991 bis 1999 als Produktmanager bei TUI Austria, als Angebots- und Strategieentwickler bei der Österreich Werbung in Wien und als Marketingdirektor und Tourismusdirektor-Stellvertreter bei Salzburg Tourismus tätig (damals noch ‚Fremdenverkehrsbetriebe der Stadt Salzburg‘). In dieser Funktion war ich auch für das Kongressmarketing der Stadt Salzburg verantwortlich.

Seit dem Jahr 2000 bin als selbständiger Managementtrainer, Organisationsentwickler und Führungskräftecoach tätig. Zudem bin ich nebenberuflich als Hochschullehrer aktiv (Organisationsentwicklung und neue Arbeitswelt, Ethik).

Ab 1993 habe ich zusätzlich berufsbegleitend zuerst den Hochschullehrgang für Marketing an der Wirtschaftsuniversität Wien absolviert und 2003 mein Studium der Sozialen Verhaltenswissenschaften und Erziehungswissenschaften abgeschlossen. Später habe ich dann noch ein Master- und Doktoratsstudium im Fachgebiet ‚Organisationsentwicklung und Gruppendynamik‘ absolviert.

Was war das Wichtigste, dass du in Klessheim für dein Leben gelernt hast?

Disziplin und eine breite und sehr gute Basiskompetenz – nicht allein für die Gastronomie/Hotellerie, sondern auch für spätere Führungspositionen im Tourismusmanagement.

Was ist das Spannendste an deinem jetzigen Job als Unternehmensentwickler und Management-Trainer?

Das Spannendste ist die sehr abwechslungsreiche Tätigkeit und die Arbeit mit vielen verschiedenen Menschen in unterschiedlichen Branchen und Unternehmen, vor allem mit Führungskräften. Die Begleitung/Beratung von Entwicklungs- und Veränderungsprozessen ist deshalb sehr spannend, weil sie als primär soziale Prozesse zu einem großen Teil nicht vorhersehbar sind.

Cornelia Kogler Porträt

© Gernot Znidar

Was war dein größtes Learning / Herausforderung in der Selbständigkeit?

Die größte Herausforderung war es, vor allem in den ersten 1-2 Jahren, mein Mindset von dem einer angestellten Führungskraft in Richtung eines proaktiven und eigenverantwortlichen Unternehmers weiterzuentwickeln.

Welchen Tipp würdest du AbsolventInnen geben, die am Beginn ihrer Karriere stehen?

Sich nicht primär an extrinsisch motivierten Karriere- und Einkommenszielen oder ‚falschen‘ Vorbildern zu orientieren, sondern auf Basis der eigenen Talente, Begabungen und persönlichen Interessen konsequent einen authentischen beruflichen Weg zu gehen. Das macht Spaß, ist sehr gesund und garantiert nicht nur eine erfolgreiche, sondern vor allem auch eine erfüllte Karriere 🙂