Edith Neudhart lebt heute in Niederösterreich mit ihrem Mann und drei Hunden. Beruflich arbeitet sie als Unternehmensberaterin spezialisiert auf die Optimierung von Arbeitsabläufen und Trainerin für Kommunikation, Konfliktlösung und den konstruktiven Umgang mit Beschwerden.
An was erinnerst du dich gerne? (Gibt es eine lustige Anekdote, die du mit uns teilen kannst?)
An die Praxiseinsätze im Kavalierhaus und auch im Café Winkler am Mönchsberg. Sie waren verpflichtend, aber wir hatten meistens sehr viel Spaß. Das Café Winkler (es galt damals als Ausbildungsstätte) war u.a. berühmt für seine Erdäpfelsuppe serviert in der Erdäpfelschale und so bekamen wir Schüler viel Praxis beim Aushöhlen von Riesenerdäpfeln. Auch die vielen Kerzenständer, die wir zu reinigen bekamen, werden ewig in Erinnerung bleiben.
Wie ging es nach Klessheim für dich weiter (Karriereweg)?
Von Kleßheim aus ging ich erst nach Südafrika und später nach China. Ich hatte das Glück beginnend mit meinen Praktika und in Folge in allen Bereichen eines Hotels (außer Haustechnik und Security) zu arbeiten und durfte bei 3 Hotelneueröffnungen mitwirken.
Was war das Wichtigste, dass du in Klessheim für dein Leben gelernt hast?
Strukturiert zu arbeiten und vor allem mise-en-place, mise-en-place, mise-en-place!
Was erachtest du als besonders wichtig im Berufsleben in der Hotellerie?
Definitiv die Liebe zum Beruf. Man muss Menschen mögen, um in dieser Branche zu arbeiten. Dennoch gibt es nichts Schöneres, als einen Job zu haben, indem man anderen Menschen so viel Wohlbefinden und Freude bereiten kann. Man braucht Mut Dinge auszuprobieren, aber auch eine innerliche Gelassenheit hilft, damit man Dinge nicht persönlich nimmt.
Was war das lustigste Erlebnis, das dir in deiner Karriere passiert ist?
Ein Gast mit Hund kam regelmäßig, meistens zu Mittag ins Stiftskeller St. Peter (heute Stiftskulinarium), welches ich damals als Geschäftsführerin leitete. Als ein Artikel in den Salzburger Nachrichten erschien, stellte sich heraus, dass es ein Restaurantkritiker war, der uns hier unter die Lupe nahm. Gottseidank wusste ich damals nicht, dass er schon am zweiten Tag unserer Neueröffnung mit dem damaligen Gault Millau Herausgeber bei uns zu Gast war.
Was ist das Spannendste an deinem jetzigen Job als …?
Heute arbeite ich als Unternehmensberaterin und bin spezialisiert auf die Optimierung von Arbeitsabläufen. Hier kann ich praxisnah weitergeben, was Unternehmen erfolgreich und auch zukunftsfähig ausmacht. Ich könnte das nicht ohne die fundierte Ausbildung und auch die vielseitige berufliche Praxis, die ich erfahren durfte.
Was war dein größtes Learning / Herausforderung in der Selbständigkeit?
Damit zu leben, dass nicht alles geradlinig läuft und letztendlich, dass sich alles irgendwie ausgeht, wenn man nur nicht aufgibt.
Welchen Tipp würdest du AbsolventInnen geben, die am Beginn ihrer Karriere stehen?
Geh ins Ausland, solange Du noch am Anfang Deiner Karriere stehst. Die Erfahrung nimmst Du Dein Leben lang mit.
Erwarte nie, dass andere Menschen so ticken, wie Du selbst. Ärgere Dich aber nicht darüber, sondern lerne zu schätzen, dass wir alle unterschiedlich sind.
Sei offen und bereit zu lernen, setze nie voraus, dass Du schon alles weißt, hab Freude am Beruf, gerade wenn er besonders herausfordernd ist, denn mit genau diesen Herausforderungen wachsen wir.
Freue Dich über Rückmeldungen Deiner Gäste, Vorgesetzten und Kollegen. Nimm Dinge nicht persönlich und hole Dir mit offenem Mindset zweite oder dritte Meinungen ein, wenn es um negative, aber auch positive Kritik geht. Bewerte diese Rückmeldungen sachlich und ändere in Folge das, was am besten zu Dir persönlich passt.
Gibt es ein Thema, wo du KlessheimerInnen mit Rat und Tat zur Seite stehen kannst?
Ich freue mich immer, wenn ich Menschen fördern und Wissen weitergeben kann.
Welches Fach in Klessheim hat dich am besten auf dein Arbeitsleben vorbereitet?
Alles, was ich im Service gelernt habe.