Der gebürtige Kärntner Michael Kutej führt in Hamburg seit mehreren Jahren die exklusive Hanse Lounge, in die nur die etwas mehr als 1000 Mitglieder und ihre Gäste dürfen. Die Warteliste zur Aufnahme beträgt aktuell fast ein Jahr. Verrät er uns sein Erfolgsgeheimnis?

Lieber Michael, welchen Ausbildungszweig an der TS Klessheim hast du besucht und in welchem Jahr hast du deine Ausbildung abgeschlossen?

Ich habe die 5jährige HLF absolviert, mit der Matura 1997. 1996 war ich ein Jahr lang auch Schulsprecher und durfte mit dem Gremium die 5-Tage-Woche einführen.

Gibt es eine lustige Anekdote, die du mit uns teilen kannst?

Zu schön, als unser Ernährungslehre-Lehrer Dietz vor einer mündlichen Prüfung meinen Kollegen Maximilian gefragt hat in der 1. Klasse: Und Blumschein, schwitzt schon? Und dieser entgegnete: Ein Blumschein schwitzt nicht, er transpiriert.

Gottvoll. 90% der Klasse (inkl. mir) kannten das Wort gar nicht, Google gabs noch nicht und Handys auch nicht. Legendär.

© Michael Kutej

© Michael Kutej

Wie ging es nach Klessheim für dich weiter?

Bundesheer in meiner Geburtstadt Klagenfurt
Commis de Rang, dann Chef de Rang: Restaurant Le Canard, Hamburg
Chef de Rang, dann Asst. F&B Manager: Four Seasons Hotel, Berlin
Geschäftsführer Restaurant Josef Viehhauser, Hamburg
Clubmanager Havanna Lounge Hamburg, dann Hanse Lounge Hamburg
Manager und dann Generalmanager diverser Restaurants: Patina Restaurant Group Los Angeles
Seit 2007 Geschäftsführender Gesellschafter Hanse Lounge, Hamburg

Wann und wie hast du die Hanse Lounge als Geschäftsführer übernommen? 

Ende 2006 kamen wir aus Kalifornien zurück, wo wir knapp zwei Jahre waren. In der Zwischenzeit lief nicht alles rund in der Hanse Lounge worauf mir die Inhaber eine Beteiligung angeboten haben, wenn ich wieder zurück käme. Das habe ich gemacht, immer wieder – auch internationale Angebote bekommen – und daher hatte ich die Möglichkeit meine Beteiligung sukzessive zu erweitern und diese ist im Laufe der Jahre auf 52,5% angewachsen.

© Hanse Lounge

Was war das eindrücklichste Erlebnis in der Hanse Lounge für dich bis jetzt?

Vor kurzem war Bon Jovi im Haus und hat seinen eigenen Wein präsentiert. Wir hatten am Vormittag eine halbe Stunde Zeit zu plaudern. Er war extrem an dem Geschäftsmodell eines ‚private members club‘ interessiert. Ein Idol meiner Jugend auf einmal mit mir, in meinem Laden einen ganzen Cappuccino lang.

 Welchen Tipp würdest du AbsolventInnen geben, die am Beginn ihrer Karriere stehen?

Zu Beginn und nie endend: Am Boden bleiben. Stets nach Dingen zu suchen, die man noch lernen kann. Respekt und Bescheidenheit stets vorleben und fleissig sein. Es wird in jedem Unternehmen immer mindestens einen Menschen geben, der die Qualität erkennen wird und dich dann fördert. Ganz ohne Schleimspur.

Außerdem: Bleibt in Kontakt mit euren ehemaligen Mitschülern. Pflegt diese Kontakte, trefft euch ab un zu und schafft neue, gemeinsam Erlebnisse. Meine besten Freunde habe ich aus dieser Zeit und alle, wirklich alle, beneiden mich um diesen Freundeskreis an kultivierten, humorvollen und zugewandten Menschen.

Gibt es ein Thema, wo du KlessheimerInnen mit Rat und Tat zur Seite stehen kannst?  

Lebenserfahrung kommt durch’s erfahren und daher kann ich diese gerne weiter geben. Als Mitglied des Vorstands der deutschen Knigge-Gesellschaft ist mir gutes Benehmen im Umgang mit Menschen sehr wichtig – auch die Etikette. Und in meinem Weinpodcast VIER FLASCHEN darf ich die Leidenschaft für Wein jede Woche vermitteln – ein Geschenk.