Elisabeth Häusler leitet bei Salzburg Research den Bereich Human Motion Analytics (nutzerzentrierte Bewegungsdatenanalyse). Heuer holte sie sich mit ihrem Team den renommierten Houskapreis, der anwendungsnahe Forschung in Österreich auszeichnet.

Liebe Elisabeth, welchen Ausbildungszweig an der TS Klessheim hast du besucht und in welchem Jahr hast du deine Ausbildung abgeschlossen?

Ich habe die 5-jährige Tourismusschule und das Mädcheninternat besucht und 2001 maturiert.

An was erinnerst du dich gerne?

Der 5-Uhr-Tee und der Besuch der Walser Krampusse waren immer ein Highlight im Internat!

Wie ging es nach Klessheim für dich weiter?

Nach der Matura an der Tourismusschule Klessheim in Salzburg absolvierte ich 2005 an der FH Salzburg-Urstein mein Diplom in Telekommunikationstechnik und -systeme. Zu Salzburg Research habe ich durch ein Praktikum gefunden. Seit 2020 leitet ich dort den Forschungsbereich „Human Motion Analytics“. Seit 2019 arbeite ich zudem an meinem Doktorat zum Thema IoT New Product Development, also die Entwicklung von smarten Produkten und dessen Herausforderungen an der Privatuniversität Seeburg.

Gibt es etwas in deinem Forschungsbereich, dass du für revolutionierend im Tourismus hältst?

Die Digitalisierung von menschlicher Bewegung und Vitalparameter ist gerade für den touristischen Bereich durch die zunehmende Verbreitung von Sensoren, Wearables und Aktuatorik nicht mehr wegzudenken. Es ermöglicht neue Produktentwicklungen im Bereich Sport, Fitness, Prävention und Rehabilitation, aber auch das Denken disruptiver daten-getriebener Innovationen, sei es für den Endkonsumenten, Tourismusdestinationen, aber auch B2B.

Was ist dein nächstes Forschungsprojekt?

Gute Frage – geplant ist einiges – wir warten einerseits auf Förderentscheidungen von bereits eingereichten Forschungsvorhaben und andererseits melden sich Unternehmen mit ihren Forschungsanliegen oftmals spontan. Wir sind in unserer Forschungsgruppe in wöchentlichen Sprints organisiert, um flexibel zu bleiben und nutzen die Elemente des agilen Projektmanagements. Das nächste große Ziel ist jedoch sicherlich die dritte Publikation für das Doktorat: es beschäftigt sich mit IoT New Product Development, grob gesagt: wie kann der Prozess von Smart Product Development in der frühen Innovationsphase verbessert werden. Es ist ein komplexer Prozess mit vielen Disziplinen wie Data Science, Data Engineering, Information Creation und natürlich auch Value Creation. Mehr Details würden jetzt zu weit führen – gerne melden bei Interesse 😊!

Welchen Tipp würdest du AbsolventInnen geben, die am Beginn ihrer Karriere stehen?

Mein Tipp für junge Menschen: Zuerst die Basics lernen – daran führt kein Weg vorbei. Durch das Tun kommt die Freude und wächst das Interesse. Und durch Interesse wird der Blick für Innovationen geschärft. Gerade der Technologiebereich bietet viele verschiedene Facetten und Nischen, auch im Tourismus. Daraus ergeben sich mannigfaltige Berufsbilder, die sich immer weiterentwickeln und dadurch immer wieder neue Perspektiven bieten.

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