Erik Passer verstärkt seit Kurzem das Managementteam bei Allianz Partners und ist für strategische Vertriebsaktivitäten und den Geschäftsausbau in Österreich und Südtirol zuständig.
Lieber Erik, welchen Ausbildungszweig an der TS Klessheim hast du besucht und in welchem Jahr hast du deine Ausbildung abgeschlossen?
Ich habe die Höhere Bildungslehranstalt für Fremdenverkehrsberufe (HLF), nach 5 Jahren, am 1. Juni 1995 mit der Matura abgeschlossen.
© Erik Passer
An was erinnerst du dich gerne?
Ich muss gestehen, dass ich sehr, sehr gerne an die Zeit in Klessheim zurückdenke. In der Nachbetrachtung war die Schulzeit – auch wenn man es in dem Moment vielleicht nicht sieht – die schönste Zeit. Eigentlich sehr unbeschwert und immer mit sehr viel Spaß verbunden.
Es gibt hunderte Geschichten, die auch bei unseren, bis zur Corona-Zeit, regelmäßigen (Matura)treffen immer wieder „aufgewärmt“ und neu erzählt werden.
Auch wenn wir teilweise sehr weit verstreut leben und arbeiten, das Maturatreffen wird immer mit großer Vorfreude, viel Hingabe und Detailverliebtheit vorbereitet. Man merkt die Vorfreude und am Tag des Treffens ist es so als wären wir nie auseinander gegangen.
Wahrscheinlich sind die einzelnen Geschichten für die Leser gar nicht so interessant, wichtig ist aber, dass sich jede(r) seine/Ihre Geschichte in Klessheim macht und bewahrt.
Ich denke, dass wir in unserem Jahrgang und in unserer Klasse durchaus mit stolz unsere Schuluniform getragen haben. Man trifft überall Klessheimer oder Leute, die wissen was Klessheim ist und welchen Weltruf unsere Schule genießt.
Wie ging es nach Klessheim für dich weiter?
Mein Karriereweg hätte mich eigentlich in Richtung Hotellerie bringen sollen, es war alles vorbereitet, die Verträge fürs Ritz Carlton unterschrieben. Aber wie beschreibt es Wilhelm Busch so schön „erstens kommt alles anders und zweitens als man denkt“
Ich begann in Salzburg mit dem Jusstudium und eine Zeit lang als Nachtportier im Schloss Leopoldskron zu arbeiten, dort habe ich den Franchisenehmer von NetHotels, einem online Hotelreservierungssystem kennengelernt und hab begonnen dort zu arbeiten, mein Studium war damit hinfällig. Das System NetHotels war wohl Online, trotzdem boten wir eine 24 Stunden Erreichbarkeit für die Kunden. Nach 4 Jahren Pionierarbeit wurde mir klar, dass diese ständige Erreichbarkeit und persönliche Kontakt zwar wichtig für den Geschäftserfolg, aber nicht so für die sozialen Kontakte ist.
Als frischgebackener Vater boardete ich bei der Europäischen Reiseversicherung an und war 17 Jahre im Vertriebsweg Versicherungsmakler tätig und die meiste Zeit dafür verantwortlich.
Einzig der 3 ½ jährige Ausflug als Niederlassungsleiter und Mitglied der GL zu Aon einem der weltweiten größten Versicherungsmakler unterbrach mein Tun im Touristischen Bereich.
Seit genau einem Jahr bin ich wieder bei einem touristischen Partner, ich bin als Chief Sales Officer (CSO) bei Allianz Partners unter anderem für den Vertrieb von Reiseversicherungen verantwortlich. Dies ist einer unserer wichtigsten Lines, ist es doch der Bereich, wo unsere Ursprünge liegen und wo wir weltweit zu den Größten gehören.
Es ist eine sehr spannende Aufgabe, da wir auch in unseren anderen Bereichen die Mobilität unserer Kunden sichern und gewährleisten, etwa bei der Roadside Assistance.
Dem Tourismus bin ich immer gerne treugeblieben, das Arbeiten mit Menschen aus den verschiedensten Bereichen, verschiedenster Nationalitäten habe ich in Klessheim gelernt.
Was war das Wichtigste, dass du in der Schule für die Praxis gelernt hast?
Das Arbeiten bei Gastro-Arbeitseinsätzen, sei es beim Praktikum, als Arbeitseinsatz von der Schule oder privat aus, es hat mich sehr geprägt und mein Credo ist immer noch „den Meter mehr für den Kunden zu gehen zahlt sich aus“.
Der direkte Kundenkontakt gerade im Service lehrt einen mit positiver, aber vor allem mit negativer Kritik umzugehen. Egal in welchem Dienstleistungsbereich man schlussendlich tätig ist, es ist immer Dienst und Leisten.
Welchen Tipp würdest du AbsolventInnen geben, die am Beginn ihrer Karriere stehen?
Geht Euren Weg, bei allem Renommee, das Klessheim hat und Euch vielleicht Türen öffnet, leisten müsst Ihr selbst. Man kann immer noch mit Fleiß und Leistung erfolgreich werden, wobei jedem selbst überlassen ist, wie man Erfolg definiert.
Glaubt an Euch, hätte ich auf so manchen Lehrer, Professor und Begleiter gehört, dann wäre ich nie dorthin gekommen, wo ich heute stehe.
Unser Schulwappen, das meines Wissens leider nicht mehr getragen wird, zierte folgender Spruch „Hospes hospiti sacer“ (der Gast sei dem Gastgeber heilig), das war der Spruch den Cäsar Ritz immer wieder gepredigt hat. Es ist mein Sinnspruch, der mich seit dem Schuljahr 1989/90 begleitet und mir abgewandelt immer hilft Dienst zu leisten.