Susanne Weissensteiner-Tunner im Interview

Susanne Weissensteiner-Tunner bewirtschaftet seit 1999 den Veitlbauer-Hof am Rande des Nationalparks Gesäuse in St. Gallen, Steiermark, gemeinsam mit ihrer Familie.

Liebe Susanne, welchen Ausbildungszweig an der TS Klessheim hast du besucht und in welchem Jahr hast du deine Ausbildung abgeschlossen?

Hotelfachlehrgang für Erwachsene – Salzburger TM-Schulen, Abschluss: 1996.

Gibt es eine lustige Geschichte, die du mit uns teilen kannst?

Unsere Diplomreise war nicht nur kulinarisch ein Highlight. Wir haben uns zu sechszehnt ein Haus in der Toskana gemietet um von dort aus unsere Ausflüge nach Pisa, Livorno, Siena,…etc. zu starten. Als wir hungrig ankamen und im Dorf nach Essen suchten, wurden wir vom Dorfladenbesitzer auf Spagetti eingeladen! In einem Raum mit einem Billardtisch gab es dann die wohl besten Spagetti! Wir haben acht Tage in dem alten „Bauernhaus“ verbracht und für die Einheimischen waren wir in dieser Zeit ein abendliches Ausflugsziel 😊!

Wie ging es nach Klessheim für dich weiter?

Nach meinem Abschluss war ich kurz im Pillerseetal als Direktionsassistentin tätig. Meine Eltern planten zu dieser Zeit aber schon eine Filiale ihres Landhausmodengeschäftes in Bad Ischl und die Chance diese auf eigene Rechnung zu übernehmen ließ ich mir nicht entgehen. 1999 plante ich eine weitere Filiale, in den Wintermonaten, in einem Skigebiet in Amerika. S Doch der Liebespfeil hat mich getroffen und ich bin kurzerhand ins wunderschönen Gesäuse gezogen.

Wann wurde dir klar, dass deine Zukunft im Genussmosthof liegt? Was hat dich dazu bewogen?

Inmitten der Ruhe und Stille der Region durften wir unsere drei Kinder eine wohl einzigartige Kindheit bescheren. Um Arbeit, Kinder und Familie im Einklang zu bringen, suchten wir nach einer Alternative zur klassischen Landwirtschaft und meiner Arbeit als Reitpädagogin und Naturbegleiterin.

Durch unsere Leidenschaft zum Wein und den vielen Streuobst-Apfelbäumen hat sich die Idee zur Veredelung von Äpfeln zu genussvollen Produkten entwickelt. Viele Ausbildungen im Obstbau und der Kellertechnik meines Mannes Christian folgten. Der erste Apfelwein war für mich als „Nicht-Most-Trinkerin“ ein wahrer Genuss und der Startschuss zu einem neuen Weg, zu unserem „Genussmosthof Veitlbauer“.

Was muss man bei euch unbedingt probieren?

Einfach Alles und natürlich unseren Weltmeister den „Secco Rosè“.

Welches Fach in Klessheim hat dich am besten auf dein Arbeitsleben vorbereitet?

Betriebswirtschaft.

Welchen Tipp würdest du AbsolventInnen geben, die am Beginn ihrer Karriere stehen?

Weiter lernen und immer alle Stufen eines Betriebes durchlaufen.
Das Wichtigste allerdings ist: das TUN! Wer im Leben Erfolg haben will, muss schon mal in die Hände spucken und nicht nur reden!